Praktisch in allen Baselbieter Gemeinden – wie auch in Basel – sowie im solothurnischen Leimental finden Märkte stattfand
Noch immer finden viele Fahrten an die grossen Weihnachtsmärkte nach Deutschland, Frankreich oder Italien statt. Das ist legitim – wir haben uns jedoch vor der Haustüre umgeschaut und sind fündig geworden.
Der letzte Monat im Jahr ist angebrochen. Weihnachten steht vor der Türe – und diese Zeit wird meist von Märkten geprägt. In Basel, auf dem «Barfi», ist «Märt». Im Herzen der Stadt, wobei diese Sinnlichkeit oft im Gegensatz zur Einkaufshektik steht… wir erinnern uns mit Schaudern an den «Black Friday» oder die verkaufsoffenen Sonntage, die durchaus ihre Berechtigung haben, auch wenn die «Auswüchse» oftmals seltsame Formen annehmen.
Zusammen mit behinderten Mitmenschen
In Bottmingen fand der 2. Adventsbazar statt. Organisiert vom Beschäftigungs- und Wohnheim «Am Birsig». Dort leben Menschen mit mehrfachen Behinderungen – dies hindert sie aber nicht daran, aktiv-kreativ zu sein. Wir zitieren auszugsweise aus einem Bericht im «BiBo» (von Brooke Keller geschrieben):
«Am vorletzten Samstag wurde das gesamte BWH-Areal (indoor, aber auch draussen) liebevoll in einen stimmungsvollen Adventsmarkt verwandelt. Mit diesem ‹Märt› will das BWH die Gelegenheit nutzen, ‹das Dorf zu sich nach Hause zu holen, um sich gemeinsam auf die Weihnachtszeit einzustimmen› wie Christian Kirchhofer, Mitglied der Geschäftsleitung, erklärte.
Auf die Besucher warteten diverse weihnächtlich geschmückte Stände mit handgefertigten Accessoires und kulinarischen Köstlichkeiten. Vom Glühwein-Ausschank über das Raclette-Stübli (aufgebaut vom Kiwanis-Club Leimental) bis hin zum Crêpes-Stand war das Angebot reichhaltig. Gleichzeitig konnten schon die ersten Weihnachtseinkäufe getätigt werden. Die Tagesgestaltung des BWH fertigte diverse handgemachte Holz-, Keramik- und Textilprodukte her, wo ein jeder im Rahmen seiner/ihrer Möglichkeiten und Fähigkeiten seinen/ihren Beitrag beitrug. Aber auch externe Stände aus der Umgebung boten ihre Dienstleistungen an.
Der Anlass wurde musikalisch von den ‹sunny kids› (dem Jugendchor Bottmingen), ‹Basel gyygt› (Reto Betschart an der Posaune) und der traditionellen und obligaten Drehorgel begleitet. Der Anlass konnte dank dem hochmotivierten Betreuerteam und den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern durchgeführt werden. Für die Bewohnerinnen und Bewohner des BWH ‹Am Birsig› ist der Adventsmarkt eine wunderbare Abwechslung im Alltag. Durch die Anlässe des BWH wird einem bewusst, dass die behinderten Mitmenschen in Bottmingen zuhause sind und bestens betreut werden. Und es ruft jedem und jeder in Erinnerung, dass Gesundheit das höchste Gut ist.»
Am letzten Mittwoch fanden in Therwil (ab 10 Uhr morgens) sowie in Ettingen die Weihnachtsmärkte statt. Vor allem im «Guggerdorf» (damit ist Ettingen gemeint) ist es die 25. Ausgabe, die abends beginnt und bis in die Nacht dauert. Es ist ein offenes Geheimnis, dass dieser «Märt» im Herzen des Dorfes (entlang der Hauptstrasse) viele Besucher aus den beiden Kantonen nach Ettingen lockt.
Das Leimental ist eine Markthochburg
Oberwil hatte schon seinen «Märt». Der fand sonntags auf dem Zentrumsplatz statt, nachdem dieser jahrzehntelang, jeweils dreimal pro Jahr auf dem Eisweiher, durchgeführt wurde. Vor ein paar Jahren «starb er eines sanften Todes», bevor ihn Roland Rosskopf (Therwil) reaktivierte und nun zweimal, an einem Sonntag, auf dem Zentrumsplatz aufleben lässt. Am Sonntag waren 73 Stände präsent, was neuer Rekord bedeutet. Und wir entdeckten auch den Samichlaus mit Schmutzli und Esel. Aber auch im Hinteren Leimental, hier erwähnen wir Bättwil und Hofstetten, fanden über das vorletzte Wochenende wunderbare Vorweihnachtsmärkte statt, welche die Menschen erinnern sollen, dass Weihnachten vor der Türe steht.
Auch das Klosterdorf hat seinen «Märt»
Mariastein ist allen bekannt. Neben Einsiedeln ist das Benedektinerkloster das Berühmteste der Schweiz. Wissen Sie aber auch, dass im Klosterdorf ein ganz spezieller Weihnachtsmarkt stattfindet? Wir klären gerne auf:
«Am Wochenende vom 15./16. Dezember findet im ‹Klosterdörfli› (gemeint ist natürlich Mariastein) ein Adventsmarkt der speziellen Art statt. Diesen darf man als Kunsthandwerker-Markt bezeichnen. So führen Aussteller die Technik ihres Handwerkes vor – unter anderem Drechsler, Keramiker, Kunstweber, Schreiner und Schmiede. Selbstverständlich sind die umliegenden Bauernhöfe mit ihren frischen Hofprodukten erneut zugegen. Und was Kulinarik und Musik anbelangt, so darf man von Superlativen sprechen. Der Markt findet auf dem Klosterplatz Mariastein am Samstag, den 15. Dezember, von 13 bis 18 Uhr, statt. Sonntags trifft man sich ab 10 Uhr (das Ende ist um 18 Uhr), wobei es am Sonntag um 16.30 Uhr mit dem traditionellen Adventskonzert ‹Carillon des Anges› mit dem dem Ensemble ‹Il Quadrifoglio› zu einem Leckerbissen der Extraklasse kommt.
Der Mariasteiner Adventsmarkt findet heuer zum 2. Male statt; organisiert wird er vom Verkehrsverein Mariastein Metzerlen. Kurzum: Dieser stimmungsvolle, erlebnisreiche Markt macht dieses Wochenende zu einem aussergewöhnlichen Erlebnis – die wundervolle Kulisse des verschneiten Weihnachtsbaumes (vor der Klosterkirche Mariastein) ist ein Blickfang, der für Besinnung und Besinnlichkeit steht.
Die beteiligten Klöster sind: Familie monastique de Bethleem, Boege (F), lngenbohler Schwestern (St. Claraspital, Basel), Schönstätter Marienschwestern, Brig, Monastere du Carmel, Develier, Prieure Saint François de Sales, Evian les Bains (F), Kloster Leiden Christi, Jakobsbad, Abtei Hauterive, Kloster Mariastein, Kloster Menzingen, Monastere de Geronde, Sierre.
Die beteiligten Bauernbetriebe sind der Klosterhof Mariastein, der Seilerhof Zeglingen sowie der Bauerhof der Familie Schaffter aus Metzerlen. Die musikalische Unterhaltung bestreiten der Musikverein Metzerlen, das Sissacher Vokalquartett und Dudelsack Stefanie Deschler.»
Mehr Besinnlichkeit, weniger Hektik
Aber auch im Stedtli (Liestal) wie im Oberbaselbiet finden Advents- und Weihnachtsmärkte statt. Und selbst in der Stadt Basel findet man im Monat Dezember in jedem Quartier Bazars und Märkte, welche der Vorweihnachtszeit gewidmet sind. In Therwil geht übrigens ab dem 1. bis zum 23. Dezember täglich ein sogenanntes Adventsfenster auf. Im Herzen des 99er-Dorfes (wie Therwil genannt wird) trifft man sich abends ab 18 Uhr bei einem Gewerbler (KMU), um bei Gebäck und Glühwein (es darf auch Tee, Kaffee und Mineral oder gar ein Glas Wein sein) ein paar besinnliche Momente zu erleben. Dies als Kontrast zum Arbeitsalltag, der meist hektisch und stressig verläuft.
Jordi Küng
