Basler Festival mit «Tiefgang»

    Einzigartig in der Schweiz – Michal Lewkowicz baut mit ihrem Festival kulturelle Brücken

    Michal Lewkowicz, die Gründerin und künstlerische Leiterin des in Basel seit 2015 gut etablierten und beliebten Mizmorim Kammermusik Festivals, baut kulturelle Brücken. 2021 war die Herausforderung gross, alles mittels Live-Streaming machen zu müssen. 2022 findet – trotz Omikron – im Rahmen der obligatorischen Schutzmassnahmen alles live statt.

    (Bild: ©Liron Erel) Das gesamte Ensemble 2022 – Mehr als dreissig renommierte Künstlerinnen und Künstler sind vom 20. bis 23. Januar 2022 in neun Konzerten zu erleben.

    Man kann auf viele verschiedene Arten Brücken bauen und Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammen bringen, sensibilisieren oder auch aufklären. Wichtig ist, dass das Netzwerk mitmacht. Eine der Top-Netzwerkerinnen in der Basler Festivalwelt ist Michal Lewkowicz. Sie ist die Gründerin des Mizmorim Kammermusik Festivals. Ihr Traum, ja ihre Mission, geht weit über eine Etablierung eines Festivals hinaus.

    Das 2015 von Michal Lewkowicz gegründete Mizmorim Kammermusik Festival (seinen Namen verdankt es übrigens den biblischen Psalmen, hebräisch Mizmorim.) ist eine mehrtägige Veranstaltung für klassische Kammermusik zur Feier der vielfältigen Begegnungen von jüdischer Musik und westlicher Kunstmusik. Jedes Jahr kommen jeweils im Januar renommierte KünstlerInnen aus der Schweiz und der ganzen Welt in Basel zusammen, um zu einem bestimmten Themenschwerpunkt Werke verschiedener Epochen zu präsentieren. Die Programme werden in unterschiedlichen Konzerträumen der Stadt aufgeführt.

    Ein besonderer Platz im Basler Kulturkalender
    Das Erstaunliche an diesem Festival: Dank dieses Konzepts nimmt es einen besonderen Platz im Schweizer Kulturkalender ein. Bislang waren alle Konzerte meist ausverkauft. Das Besondere an Michal Lewkowicz und am Festival beschränkt sich nicht nur auf den künstlerischen Aspekt. Es geht um Tiefgründigeres, um das Bauen von Brücken zwischen Kulturen: «Natürlich hatte ich als Musikerin und Künstlerischen Leiterin den grossen Traum, in meiner Wahlheimat Basel mit seiner wichtigen historischen Position in der jüdischen Welt ein Musik- und Kulturfestival zu etablieren und einem Bedürfnis eines Teils des Zielpublikums zu entsprechen. Aber es ging mir immer um mehr: Mein Ziel ist es, durch die Musik und die breiten kulturellen Aspekte eine Verbindung aufzubauen. Ich wähle jedes Jahr ein anderes Thema für das Festival, lade die besten Musiker­Innen und Künstler­Innen ein und erstelle dadurch ein Programm, das für alle Kultur- und Musikfans zugänglich ist. Ich wollte immer zeigen, dass die Kulturen und deren Kunst und Musik sehr breit sind und alle ansprechen können. In unserer globalisierten Welt haben wir so viele Möglichkeiten, das ganze Spektrum aller Kulturen kennen zu lernen. Und so freue ich mich natürlich ungemein, wenn wir mit dem Festival jedes Jahr etwas dazu beitragen können, dass man sich interessieren und öffnen kann für eine Kultur. Basel mit seinem Flair für Kultur und Weltoffenheit ist ein sehr guter Ort für solche Projekte.»

    Musik geniessen und Geschichten erzählen…
    Michal Lewkowicz stammt aus Israel und betont, dass sie keinerlei politische oder gesellschaftskritische Botschaften zulässt, wenn es um das Festival geht: «Das hat bei uns keinen Platz. Durch die Musik und die Kultur versuchen wir, Menschen und verschiedene Kulturen einander näher zu bringen. Daran halten sich alle im Team der Festivaldirektion.» Michal Lewkowicz setzt auch stark auf das Erzählen von Geschichten – in Neudeutsch auf Storytelling. In diesem Jahr werden musikalisch Geschichten über die reiche Musiktradition der sefardischen Diaspora erzählt. Mehr als dreissig renommierte Künstlerinnen und Künstler sind vom 20. bis 23. Januar 2022 in neun Konzerten zu erleben. Das Thema «Diáspora Sefardí» umfasst eine breitgefächerte Auswahl von Klassikern der iberischen Musiktradition sowie Raritäten aus der sefardischen Diaspora, deren Musik sich im Laufe der Jahrhunderte nach der Vertreibung aus Spanien unter den kulturellen Einflüssen der Ansiedlungsländer weiterentwickelte. Auch im Programm und Teil des Engagements ist die aktive Förderung junger Musikerinnen und Musiker. Dazu besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Musik-Akademie Basel sowie mit den Musikhochschulen in Zürich, Bern, Luzern, Trossingen und Leipzig. Studierenden wie auch Absolventinnen und Absolventen dieser Hochschulen wird die Möglichkeit geboten, an ausgewählten Konzerten des Festivals mitzuwirken. Dabei erhalten die jungen Musikerinnen und Musiker die einmalige Gelegenheit, an der Seite arrivierter Künstlerinnen und Künstler aufzutreten, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und sich international zu vernetzen. 2022 sind fünf Studierende der Musik-Akademie Basel Teil des Nachwuchsprogramms Mizmorim «Zukunft».

    (Bild: © Tristesse) Michal Lewkowicz hat ihre Vision und einen Lebenstraum umgesetzt

    «Überhaupt ist es ein wichtiges Anliegen des Festivals, junge Menschen für klassische Musik zu begeistern. Kinder, Jugendliche und Studierende profitieren von stark ermässigten Eintrittspreisen. Sowohl durch den Einbezug von jungen Musiktalenten als auch durch die beliebten Familienkonzerte werden einer neuen Generation attraktive Zugänge zur Welt der klassischen Musik geboten», betont Michal Lewkowicz.

    «Basel ist prädestiniert für dieses Festival»
    Die Klarinettistin Michal Lewkowicz hat sich mit dem Festival einen Traum erfüllt und zeigt sich überwältigt von den Rückmeldungen der vergangenen Jahre. Mit der Unterstützung der Stiftungen, Kooperationspartner, Veranstaltungsorte, Vereine und Sponsoren verfolgt sie weiterhin das Ziel, jedes Jahr die auf ihrem Gebiet besten nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstler einzuladen, um ausgewählte Musik auf höchstem Niveau zu präsentieren. «Es liegt mir sehr am Herzen, das Festival auch weiterhin in Basel zu verankern, da diese Kulturstadt eine enge Beziehung zum Judentum und zu Israel hat. Ich habe immer nach dem Motto gelebt: «Um kreativ zu sein, muss ich kreieren.»

    JoW


    Einzigartig in Europa
    Das Mizmorim Kammermusik Festival ist in der Schweiz und in Europa einzigartig – es gibt keine anderen jüdischen Musikfestivals. Unterstützt wird es nicht nur durch Stiftungen wie den Swisslos-Fonds Basel-Stadt BS, die Sulger-Stiftung, die Dr. h.c. Emile Dreyfus-Stiftung und die Isaac Dreyfus-Bernheim Stiftung, sondern auch von Sponsoren und Kooperationspartnernartnern, die sich besonders stark für die (interreligiöse und kulturelle) Völkerverständigung einsetzen wie beispielsweise die Gesellschaft Schweiz-Israel (www.schweiz-israel.ch), die Liberale jüd. Gemeinde Migwan (www.migwan.ch) oder auch die Christlich-Jüdischen Projekte Basel (www.cjp.ch) um nur einige Wenige zu nennen. Mehr Details und zum Programm: www.mizmorim.com

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