Sicherheit im Internet


    Ratgeber Polizei BL


    Roland Walter
    Präventionsberater
    Mediensprecher
    Polizei Basel-Landschaft

    Die Möglichkeiten und Freiheiten des Internets bringen für die Nutzer auch Risiken und Gefahren. Wie im realen Leben lauern diese nicht nur in den dunklen Gassen berüchtigter Quartiere, sondern manchmal schon beim nächsten Klick.

    Schnell Informationen finden, kultige Schuhe ersteigern, einen Partner oder eine neue Partnerin finden, ein günstiges Fahrzeug kaufen, chatten, spielen, weltweit Kontakte knüpfen und, und, und. Das Internet ist einfach genial. Neben den vielen positiven Aspekten bringt das Internet aber auch neue Herausforderungen im sozialen Umgang mit sich und es lockt Menschen mit kriminellen Absichten auf den Plan.

    5 Schritte für Ihre digitale Sicherheit:

    1 – SICHERN der Daten

    • Sichern Sie ihre Daten regelmässig auf eine externe Festplatte, DVD, CD oder online in einem Cloud-Speicher.
    • Prüfen Sie, ob die Daten im Backup enthalten sind und wiederhergestellt werden können.
    • Damit ihre Backup-Daten bestmöglich gegen Malware geschützt sind, schliessen Sie eine externe Sicherungsfestplatte nur bei Gebrauch an und verbinden Sie ihren Online-Speicher für das Backup nur für den Sicherungsvorgang und nicht permanent.

    2 – SCHÜTZEN mit Virenschutzprogramm

    • Nutzen Sie ein aktuelles Virenschutzprogramm.
    • Konfigurieren Sie das Virenschutzprogramm so, dass es sich automatisch und regelmässig aktualisiert und Sie damit auch gegen die neusten Gefahren gewappnet sind.
    • Prüfen Sie ihren Computer oder Ihr mobiles Gerät regelmässig auf Schädlingsbefall. Lassen Sie dazu das Virenschutzprogramm das komplette System scannen, indem Sie eine vollständige Systemprüfung vornehmen.

    3 – ÜBERWACHEN dank Firewall

    • Aktivieren Sie die in Ihrem Betriebssystem eingebaute Firewall unbedingt bevor Sie Ihr Gerät mit dem Internet oder einem anderen Netzwerk verbinden.
    • Gewisse Onlineprogramme, wie z.B. Onlinespiele, verlangen das Öffnen von bestimmten «Zugangstüren». Achten Sie darauf, dass Sie nur die erforderlichen Zugänge öffnen und nicht die ganze Firewall deaktivieren.

    4 – VORBEUGEN mit Software-Updates

    • Aktivieren Sie die automatische Updatefunktion für alle installierten Programme und Apps- insbesondere Betriebssystem, Virenschutzprogramm, Firewall, Browser inkl. Plug-Ins und Programme zum Betrachten von Dokumenten.
    • Laden Sie Programme, Apps und deren Updates immer von der Herstellerseite und nicht von Drittanbietern herunter.
    • Verwenden Sie für den Zugang ins Internet jeweils nur die aktuellste Version des Browsers.

    5 – AUFPASSSEN und wachsam sein

    • Seien Sie beim Surfen im Internet stets misstrauisch und überlegen Sie sich gut, wo und wem Sie ihre persönlichen Informationen preisgeben.
    • Finanzinstitute, Telekommunikations- und sonstige Dienstleistungsunternehmen fragen nie nach einem Passwort (weder per E-Mail, noch per Telefon) und verlangen auf diese Weise auch keinen Passwortwechsel.
    • Beachten Sie bei der Verwendung von mobilen Geräten (Smartphones, Tablets) die gleichen Vorsichtsmassnahmen wie an Ihrem Computer zuhause.
    • Wählen Sie lange Passwörter mit mindestens 10 Zeichen, bestehend aus willkürlichen Gross- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen.
    • Teilen Sie ihre Passwörter niemandem mit und bewahren Sie diese immer an einem sicheren Ort, wenn möglich verschlüsselt, auf.
    • Speichern Sie in Ihrem Browser keine Passwörter für den Zugriff auf geschützte Webseiten ab. Browser verwalten diese Passwörter in der Regel nicht genügend sicher.

    Ein sicheres Passwort zu erstellen ist gar nicht so schwer: Nehmen Sie einen Satz, den Sie sich gut merken können, und bilden Sie Ihr Passwort mit den jeweiligen Anfangsbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen: «Mein Sohn Manuel hat am 20. August Geburtstag!» So entsteht ein Passwort, das Sie sich gut merken können: MSMha20.AG!

    Wer auf Betrügerinnen und Betrüger hereingefallen ist, sollte sich nicht schämen, die Polizei zu informieren. Betrügerinnen und Betrüger gehen teilweise sehr raffiniert vor, und jede und jeder kann unter Umständen zum Opfer werden. Obwohl es in vielen (vor allem Online-Betrugsfällen) unwahrscheinlich ist, verlorenes Geld zurückzuerhalten, sollte man trotzdem bei der Polizei Anzeige erstatten. Auch diejenigen, die im letzten Moment das Täuschungsmanöver einer Betrügerin oder eines Betrügers erkannt haben, sollten sich umgehend bei der Polizei melden, auch ein Betrugsversuch ist strafbar!

    Nur so erhält die Polizei Informationen zum Ausmass des Deliktsfeldes, kann Zusammenhänge herstellen und allenfalls Ermittlungsansätze finden. Ausserdem kann die Polizei feststellen, mit welchen Tricks Leute betrogen werden. Mit diesem Wissen kann gezielt Prävention betrieben und vor diesen Tricks gewarnt werden.

    Interessante und weiterführende Informationen zu aktuellen Cybercrime-Phänomenen wie Cybermobbing, Phishing, Vorschussbetrug oder Romance Scam finden Sie auf der Internetseite der Schweizerischen Kriminalprävention www.skppsc.ch.

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